Die Akzeptanz- und Commitment-Therapie, kurz ACT (ausgesprochen wie das englische „to act“ = handeln), gehört zu den sogenannten Verfahren der „dritten Welle“ der Verhaltenstherapie. Sie verbindet bewährte Methoden der klassischen sowie kognitiven Verhaltenstherapie mit achtsamkeits- und akzeptanzbasierten Strategien und legt dabei besonderen Wert auf Werteklärung und psychische Flexibilität.
ACT geht davon aus, dass der Versuch, unangenehme Gedanken, Gefühle oder Körperempfindungen zu vermeiden oder zu kontrollieren, langfristig nicht funktioniert – und oft sogar zu innerem Stress oder psychischem Leiden führt.
In meiner therapeutischen Arbeit helfe ich Ihnen, einen gesunden und flexiblen Umgang mit schwierigen inneren Erfahrungen zu entwickeln. Sie lernen, unangenehme Gedanken, Ängste, Traurigkeit oder körperliches Unwohlsein wahrzunehmen, zu benennen und zu akzeptieren, ohne sich davon überwältigen zu lassen. Statt im inneren Kampf zu verharren, entdecken Sie, dass es möglich ist, trotz Unsicherheit handlungsfähig zu bleiben – und dass negative Gefühle Teil des Lebens sind, aber nicht das Steuer übernehmen müssen.
Denn psychische Gesundheit bedeutet nicht, immer gut drauf zu sein – sondern die Fähigkeit, flexibel und werteorientiert mit den Höhen und Tiefen des Lebens umzugehen. Und genau das kann man lernen!
Was ist ACT ? – Eine Kurzinfo
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Akzeptanz statt Kampf: ACT lehrt, unangenehme Gefühle, Gedanken oder Erinnerungen nicht zwanghaft zu vermeiden, sondern sie anzunehmen, ohne sich von ihnen kontrollieren zu lassen.
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Achtsamkeit im Alltag: Durch gezielte Achtsamkeitsübungen lernen Sie, im Moment präsent zu sein und Gedanken, Gefühle oder Körperempfindungen bewusst wahrzunehmen.
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Kognitive Defusion: ACT hilft, Abstand zu belastenden Gedanken zu gewinnen, sodass diese nicht automatisch Ihr Verhalten bestimmen.
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Werteorientiertes Handeln: Im Mittelpunkt steht, Klarheit über die eigenen Werte zu gewinnen und Handlungen bewusst danach auszurichten, um ein erfülltes Leben zu führen.
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Selbst als Kontext: Sie lernen, sich selbst nicht über Gedanken oder Gefühle zu definieren, sondern eine flexible, beobachtende Haltung zu sich selbst einzunehmen.
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Commitment und Handlung: ACT verbindet Akzeptanz und Achtsamkeit mit konkreten Schritten, die es ermöglichen, trotz innerer Widerstände aktiv die eigenen Ziele und Werte zu verfolgen.
„So bleibe ich stark – auch wenn’s mal schwierig wird“
Die 6 inneren Superkräfte aus der ACT
- Achtsamkeit (Hier-und-Jetzt)
„Ich übe, genau hinzuschauen und zuzuhören – ohne zu bewerten.“
Ich lerne, im Moment zu sein – nicht in der Vergangenheit oder in der Zukunft.
Beispiel: „Ich spüre, wie sich mein Atem anfühlt, wenn ich ganz ruhig bin.“
- Akzeptanz
„Ich lasse meine Gefühle da sein – auch wenn sie unangenehm sind.“
Ich kämpfe nicht gegen meine Gefühle, sondern nehme sie freundlich wahr.
Beispiel: „Ich bin traurig – das ist okay. Das darf jetzt einfach da sein.“
- Defusion (Gedanken beobachten)
„Ich bin nicht meine Gedanken – ich kann sie anschauen, ohne ihnen zu glauben.“
Ich erkenne, dass Gedanken kommen und gehen – und nicht immer wahr sind.
Beispiel: „Mein Kopf sagt: ‚Ich kann das nicht!‘ – aber ich muss das nicht glauben.“
- Das Selbst als Beobachter
„Ich bin mehr als meine Gedanken und Gefühle.“
Ich lerne, mein innerer Beobachter zu sein – ruhig und sicher in mir.
Beispiel: „Ich merke, dass ich aufgeregt bin – und beobachte das ruhig von innen.“
- Werteklärung
„Ich finde heraus, was mir wirklich wichtig ist.“
Meine Werte geben mir eine Richtung – wie ein innerer Kompass.
Beispiel: „Mir ist wichtig, anderen zu helfen – das fühlt sich gut an.“
- Committed Action (Verhalten nach Werten ausrichten)
„Ich handle mutig – auch wenn es schwer ist.“
Ich tue Dinge, die mir wichtig sind, Schritt für Schritt.
Beispiel: „Ich traue mich, auf der Arbeit etwas zu sagen – weil mir Ehrlichkeit wichtig ist.“